Kirchen muss man nicht nur für den offiziellen Gottesdienst nutzen. Es kann sehr meditativ sein, allein in einer Kirche zu sitzen und die Stille zu spüren. Manchmal hat man auch die Gelegenheit, einem Organisten beim Spielen zuzuhören. Wenn man unruhig ist, kann man die unterschiedlichen Winkel und Bereiche einer Kirche aufsuchen und sich Bilder, Figuren, Reliquien, Kerzen, ein Taufbecken oder besondere Schnitzereien an Beichtstühlen anschauen. Vielleicht möchte man auch Fotos für den privaten Gebrauch machen und sucht nach besonderen Lichtverhältnissen. Aber eine besonders intensive meditative Erfahrung in und mit einer Kirche kann das Schreiben sein.
Erinnerungen kreieren
Um einen inspirierenden Text oder ein persönliches Gebet zu schreiben, kann man sich mit Stift und Block in eine Kirche setzen. Ob man sich einen Platz in der Mitte sucht, mit gutem Ausblick auf den Altar und vielleicht ein wunderschönes Bleiglasfenster, durch das die Sonne glänzt, oder sich mehr an die Seite setzt und die Atmosphäre allgemein in sich aufnimmt, bleibt jedem selbst überlassen. Vielleicht probiert man auch einige Sitzplätze aus, bis man sich wirklich wohlfühlt, und beginnt mit dem Schreiben.
Weiß man nicht, was man schreiben kann, besteht eine Möglichkeit darin, einfach das aufzuschreiben, was einem gerade im Kopf herumgeht. Das mag dann kein literarischer Text werden, hilft aber vielleicht, auf eine Idee zu kommen, sprich, sich von der Muse küssen zu lassen.
Ein anderer Vorschlag ist, in einem der ausliegenden Gebetbücher zu blättern, sich Gebete zu bestimmten Themen näher anzusehen und auf sich wirken zu lassen. Nun schreibt man ein eigenes, persönliches Gebet. Wer keinen Bezug zum althergebrachten Glauben hat, kann einen meditativen Text schreiben, der dazu beitragen kann, auch später noch die momentane Stimmung aufzurufen und sich darein zu versetzen.
Sind andere Besucher in der Kirche, kann man sie als Inspiration zu einer Geschichte nutzen, indem man überlegt, wer sie sind und was sie tun werden, wenn sie die Kirche wieder verlassen.
All diese entstandenen Texte können eine schöne Erinnerung an einen stillen, kraftbringenden Kirchenbesuch sein. Einfach einmal ausprobieren!