Was kann man als gläubiger Christ tun, wenn der Staat gegen die Ausübung des Glaubens ist? Genau das war die Frage in der damaligen DDR, denn hier galt der säkularisierte Staat. Die Ausübung des Glaubens wurde zwar geduldet, jedoch gingen die Zahlen der vorwiegend evangelischen Christen deutlich zurück.
Der Widerspruch Christ und Sozialist
Es erscheint sehr schwierig, fortwährend zu betonen, dass eine christliche Kirche mit dem Sozialismus vereinbar ist. Das immer wiederkehrende Streitthema zwischen Menschen und Staat wurde lediglich aus caritativer Sicht geduldet. Hier waren Seelsorger oftmals hilfreich, um vor allem Ärzte und Krankenhäuser zum Teil zu entlasten. Jedoch war es nicht immer einfach für die Christen in der DDR, denn das Bildungsangebot der Geistlichen wurde vom Sozialismus nicht unterstützt und war daher nicht gegeben. Von starren Strukturen ist die Rede und immer wieder Rückschlägen, die es fast unmöglich machten, seinen Glauben auszuüben und sich mit anderen Christen zu vereinen. Viele sahen nur noch die Ausreise als einzigen Ausweg, um den Glauben weiterhin ausüben zu können, ohne schikaniert zu werden. Ferner konnten die Sozialisten nicht vermeiden, dass in den Kirchen in Form von Diskussionen ein Austausch stattfand, der eine Opposition bildete.